Wie hoch ist das Gehalt eines Rezeptionisten (m/w)?
Der Rezeptionist, häufig auch Empfangskraft genannt, gehört zu den servicestärksten Berufsbildern im Hotel- und Gaststättengewerbe. Arbeitskräfte dieser Art sind zentrale Ansprechpartner für alle Kunden und Gästen, wobei sie sich durch ihre Vielseitigkeit und das umfangreiche Wissen über das eigene Unternehmen auszeichnen. Das Berufsbild ist nicht so spezifisch wie andere Berufe der Branche, z. B. die Restaurantfachkraft oder der Koch. Dies spiegelt sich auch in den Gehaltszahlungen wider, die im Folgenden genauer unter die Lupe genommen werden.
Ist das Gehalt des Rezeptionisten tariflich geregelt?
Die Arbeit als Rezeptionist gehört zu den klassischen Berufsbildern in der Hotel- und Gaststättenbranche. Deshalb werden Arbeitnehmer durch den Branchenverband DeHoGa vertreten, der auch als Tarifpartner in den Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite fungiert. Das Gehalt für Rezeptionisten unterliegt daher in den meisten Betrieben eine Tarifbindung, wobei die DeHoGa das Gehalt und weitere Tarifbedingungen in den einzelnen Bundesländern aushandelt. Hierdurch kommt es zu regionalen Unterschieden bei den Verdienstmöglichkeiten.
Seit Mai 2016 erhalten Rezeptionisten beispielsweise nach dem Tarifvertrag von Nordrhein-Westfalen ein monatliches Grundgehalt von 1.856 Euro auf Basis einer monatlichen Arbeitszeit von 169 Stunden. Nach dem Tarifvertrag 2014 von Rheinland-Pfalz wird ein Grundgehalt von 1.690 Euro ab dem dritten Ausbildungsjahr gezahlt. In Bayern wurde Rezeptionisten Ende 2015 ein tariflicher Grundlohn von 2.043 Euro brutto zugesichert. Die genannten Zahlen sind als verpflichtende Untergrenze in den Gehaltszahlungen zu verstehen. Nach oben haben Hotels und Gaststätten Spielraum, der beispielsweise aufgrund einer langjährigen Berufserfahrung oder besonderen Qualifikation genutzt werden kann.
Tabelle: Niedrigester Hilfskräftelohn im Gastro- und Hotelgewerbe
Region | Mindestlohn | Kommentar |
---|---|---|
Baden-Württemberg | 1.808 € | |
Bayern | 1.737 € | in den ersten 3 Monaten d. Betriebszugehörigkeit |
Bayern | 1.885 € | ab dem 4. Monat d. Betriebszugehörigkeit |
Bayern | 1.722 € | in den ersten 3 Monaten d. Betriebszugehörigkeit |
Bayern | 1.868 € | ab dem 4. Monat der Betriebszugehörigkeit |
Berlin | 1.749 € | |
Berlin | 1.795 € | |
Brandenburg | 1.597 € | |
Brandenburg | 1.607 € | |
Brandenburg | 1.610 € | |
Bremen | 1.712 € | im 1. Jahr der betrieblichen Tätigkeit |
Bremen | 1.748 € | ab dem 2. Jahr der betrieblichen Tätigkeit |
Hamburg | 1.749 € | |
Hessen | 1.858 € | |
Mecklenburg-Vorpommern | 1.621 € | |
Niedersachsen | 1.668 € | |
Niedersachsen | 1.830 € | nach 12 monatiger Tätigkeit |
Nordrhein-Westfalen | 1.658 € | |
Rheinland-Pfalz | 1.523 € | im 1.+2. Beschäftigungsjahr |
Rheinland-Pfalz | 1.657 € | ab dem 3. Beschäftigungsjahr |
Saarland | 1.603 € | |
Sachsen | 1.719 € | |
Sachsen | 1.716 € | |
Sachsen-Anhalt | 1.692 € | |
Sachsen-Anhalt | 1.670 € | |
Schleswig-Holstein | 1.659 € |
Tabelle: Niedrigster Einstiegslohn für ausgebildete Fachkräfte nach dreijähriger Ausbildung im Gastro- und Hotelgewerbe
Region | Mindestlohn |
---|---|
Baden-Württemberg | 2.207 € |
Baden-Württemberg | 2.176 € |
Bayern | 2.115 € |
Bayern | 2.096 € |
Berlin | 2.191 € |
Berlin | 2.189 € |
Brandenburg | 1.981 € |
Brandenburg | 1.992 € |
Brandenburg | 1.996 € |
Bremen | 2.063 € |
Hamburg | 1.885 € |
Hamburg | 1.884 € |
Hessen | 2.298 € |
Mecklenburg-Vorpommern | 1.731 € |
Mecklenburg-Vorpommern | 1.737 € |
Niedersachsen | 2.055 € |
Nordrhein-Westfalen | 2.022 € |
Rheinland-Pfalz | 1.971 € |
Saarland | 1.925 € |
Sachsen | 1.831 € |
Sachsen | 1.831 € |
Sachsen-Anhalt | 1.796 € |
Sachsen-Anhalt | 1.769 € |
Schleswig-Holstein | 1.833 € |
Ostfriesische Inseln | 2.014 € |
Weser-Ems / Oldenburg | 1.853 € |
Das verdient ein Rezeptionist – ein Überblick
Werden alle geltenden Tarifverträge der deutschen Bundesländer sowie höhere Gehaltszahlungen der einzelnen Betriebe berücksichtigt, ergibt sich für Rezeptionisten eine breite Gehaltsspanne. Nach aktuellen Auswertung, die beispielsweise über Statista aufrufbar sind, liegt der Median im Gehalt von Rezeptionisten und Empfangskräften bei 22.555 Euro als jährliches Bruttoeinkommen. Median bedeutet, dass eine Hälfte der Arbeitnehmer mehr und die andere Hälfte weniger als den genannten Betrag verdient, was einen Unterschied zum Mittelwert dargestellt. Auf den Monat umgerechnet ergäbe sich demnach ein Bruttoeinkommen von 1.880 Euro.
Die Plattform E-Career setzt mit einem monatlichen Gehalt von 2.000 Euro und mehr höher an, geht hier jedoch von einem Empfangschef aus. Dieser kommt vorrangig in größeren Hotels zum Einsatz und ist für alle Mitarbeiter im Empfangsbereich verantwortlich. In kleineren Hotels und Pensionen entfällt diese explizite Berufsbezeichnung, da lediglich ein bis zwei Personen für den Empfang verantwortlich sind.
Ein monatliches Bruttogehalt in ähnlichen Dimensionen gab das renommierte Nachrichtenmagazin Fokus bei seinem großen Berufsvergleich im Jahr 2012 an. Hier wurde der Durchschnittsverdienst auf 1.857 Euro brutto monatlich beziffert.
Welche Gehaltsunterschiede gibt es zwischen Männern und Frauen?
Wie überall im Hotel- und Gaststättenbereich gibt es Abweichungen zwischen den Einnahmen von Männern und Frauen. Diese fallen nicht so drastisch wie bei anderen Jobs dieser Branche aus – vermutlich deshalb, weil ein vergleichsweise hoher Anteil an weiblichen Arbeitskräften vorliegt. So gibt die Analyse des Fokus für Männer ein Durchschnittseinkommen von 1.863 Euro an, bei den Frauen liegt dieses mit 1.825 Euro nicht weit hiervon entfernt. Auch die Auswertung von Statista bestätigt eine Nähe der Gehaltseinnahmen: Der Median des Gehaltes von Männern liegt bei jährlich 23.185 Euro, für frauen wurden 22.666 Euro ermittelt.
Durchschnittlicher Bruttojahresverdienst von Rezeptionisten und Empfangskräften in Deutschland (in Euro)
Rezeptionisten/Empfangskräfte | Unteres Quartil | Median | Oberes Quartil |
---|---|---|---|
Gesamt | 21.243 € | 23.908 € | 28.065 € |
Frauen | 21.243 € | 23.979 € | 27.984 € |
Männer | 21.751 € | 24.576 € | 28.862 € |
Alter 25 Jahre | 20.615 € | 22.642 € | 25.693 € |
Alter 35 Jahre | 21.763 € | 24.456 € | 28.983 € |
Alter 45 Jahre | 21.819 € | 25.147 € | 30.695 € |
Unternehmen bis 100 Mitrbeiter | 20.535 € | 25.147 € | 26.953 € |
Unternehmen mit 101 - 1.000 Mitarbeiter | 21.936 € | 24.997 € | 29.958 € |
Unternehmen mit mehr als 1.001 Mitarbeiter | 23.743 € | 27.739 € | 32.200 € |
Wie spielen Alter, Berufserfahrung und weitere Faktoren in das Gehalt ein?
Wie in vielen Berufen der Hotel- und Gaststättenbranche ergibt sich ein Ost-West- und Nord-Süd-Gefälle. So zeigen die konkreten Verdienste auf Plattformen wie Gehalts-Check für Arbeitskräfte in Ostdeutschland einen Bereich von 16.000 bis 17.000 Euro jährlich, während die Verdienstaussichten in Bayern oder Baden-Württemberg zwischen 19.000 und 21.000 Euro liegen.
Einen wesentlichen Einfluss auf das Gehalt nimmt das Alter der Arbeitskraft bzw. dessen Berufserfahrung. Nach der Analyse auf Statista liegt der Median von Arbeitskräften im Lebensalter 25 bei 21.360 Euro, mit 45 Lebensjahren liegt der Verdienst bereits bei 23.742 Euro. Gerade durch den hohen Anteil an organisatorischen Aufgaben und den täglichen sozialen Umgang mit Gästen aller Art wird Berufserfahrung im Empfangsbereich besonders geschätzt, wodurch sich die besseren Gehaltsaussichten im Laufe der Berufskarriere ergeben.
Was sagen die Sterne des Hotels über die Gehaltsaussichten aus?
Ein wesentlicher Faktor auf die Gehaltsentwicklung nimmt die Größe des Hotels oder Gastbetriebs, was sich oftmals parallel zum Renommee und den Sternen des Unternehmens entwickelt. Nach Statista liegt der Median des Jahresgehalts bei kleineren Hotelbetrieben bis 100 Mitarbeitern bei 22.018 Euro, während für Großbetriebe mit hohem Ansehen und mehr als 1.000 Mitarbeitern der Median 26.169 Euro beträgt.
Auch die oben genannte Quelle E-Career gibt ein breites Spektrum an Verdienstmöglichkeiten für Führungskräfte im Empfang an. Die Spanne liegt laut Plattform zwischen 2.000 und 3.500 Euro brutto monatlich, wobei der höhere Gehaltswert ausschließlich von exklusiven Einzelhotels und großen Hotelketten gezahlt wird. Mit einem maximalen Jahresgehalt von 42.000 Euro läge der Verdienst bei diesen luxuriösen Adressen deutlich über den bereits genannten Zahlen.
Sorgt eine Fortbildung für bessere Gehaltsaussichten?
Was ist Ihr Marktwert?
Pauschale Aussagen zum individuellen Gehalt bleiben schwer, denn neben persönlicher Qualifikation, Erfahrung und Aufgabe/Verantwortung spielen auch die Größe, die Branche und die Region des Arbeitgebers eine wichtige Rolle. Um diese Parameter zu berücksichtigen, haben wir einen Gehaltsrechner entwickelt, mit dem Sie sich kostenlos Ihre individuelle Gehaltsanalyse erstellen können. Sie erhalten im Anschluss sofort eine E-Mail mit dem Link zu Ihrer PDF-Broschüre mit individueller Auswertung, Vergleichswerten aus unserer Datenbank und Tipps rund um das Thema Gehalt.
Unsere Gehaltsangaben basieren auf einer der größten Gehaltsdatenbanken für die DACH-Region. Die Daten werden durch mehrere tausend Nutzerangaben pro Monat in unserem eigenen kostenlosen Gehaltscheck und durch unser Kooperationspartnernetzwerk (z.B. Hays, Perm4, Jobware) aktualisiert.
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Ich habe am Montag ein Vorstellungsgespräch für eine Tätigkeit am Empfang – Sicherheitsunternehmen.
Ich bin gelernte Reiseverkehrskauffrau und habe einen Ausbilderschein, allerding s war ich die letzten 5 Jahre in der Sozialbetreuung für Demenzerkrankte tätig. Mir ist so gar nicht klar was man als Stundenlohn im Bereiche Empfang verdient. Zudem handelt es ich um eine Teilzeitsstelle. Können sie mir in etwa eine Richtung für die Gehaltverhandlung weisen.
Herzlichen DanK!
Guten Tag und vielen Dank für die Anfrage. Der Stundenlohn hängt in diesem Fall sehr stark vom Arbeitgeber ab: Arbeiten Sie für ein Sicherheitsunternehmen, dass dem Empfang für ein Kundenunternehmen besetzt? Ist es im Bereich der Hotellerie oder z.B. für eine Unternehmensberatung? Ist ihr Dienstsitz z.B. in München, Frankfurt/Main oder Frankfurt/Oder? Als grober Anhaltspunkt können Sie die oben genannten Jahresgehälter in den St8ndenlohn umwandeln: /12 Monate, dann /22 Arbeitstage pro Monat und /8 Stunden pro Tag. Somit kommen Sie bei einem Jahresgehalt von 25.000 € wie oben angegeben auf rund 12 Euro/Stunden. Prüfen Sie auch mit https://gehaltsreporter.de/gehaltsvergleich/ Viel Erfolg!