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Abfindung oder Gehaltsfortzahlung: Was ist besser?

Eine einvernehmliche Beendigung des Arbeitsverhältnisses führt häufig zur Wahl zwischen einer Abfindung und einer befristeten Gehaltsfortzahlung. Beide Modelle unterscheiden sich deutlich in steuerlicher und sozialversicherungsrechtlicher Hinsicht. Auch die Auswirkungen auf das Arbeitslosengeld und die individuelle Planungssicherheit fallen verschieden aus. Der folgende Überblick zeigt, welche Faktoren für die Entscheidung relevant sind und in welchen Situationen sich eine der beiden Optionen besonders lohnt. Die Informationen orientieren sich an rechtlichen Grundlagen und typischen Fallkonstellationen.

Grundbegriffe und rechtliche Einordnung

Abfindungen sind einmalige Zahlungen, die den Verlust des Arbeitsplatzes ausgleichen. Sie entstehen vor allem durch Aufhebungsverträge oder gerichtliche Vergleiche. Ein gesetzlicher Anspruch auf eine Abfindung besteht nicht. Modelle der

Gehaltsfortzahlungen beruhen hingegen auf der Weiterzahlung des bisherigen Arbeitsentgelts über einen definierten Zeitraum, während das Arbeitsverhältnis fortbesteht.

Beide Varianten unterscheiden sich im Status des Beschäftigungsverhältnisses, in der steuerlichen Behandlung und in den sozialversicherungsrechtlichen Folgen. Die Ausgestaltung richtet sich nach individuellen Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber und setzt eine klare Dokumentation voraus. In der Praxis gehört die Abfindung bei Kündigung zu den bekanntesten Formen dieser Entschädigung.

Typische Regelungen bei einvernehmlichen Trennungen

Bei der Gestaltung von Aufhebungsverträgen kommen wiederkehrende Bausteine zum Einsatz. Dazu gehören Freistellungen für die Dauer der Kündigungsfrist oder darüber hinaus, befristete Gehaltsfortzahlungen und Abfindungszahlungen. Freistellungen können widerruflich oder unwiderruflich erfolgen und dienen der Vorbereitung des Ausscheidens. Gehaltsfortzahlungen sichern den Einkommensfluss und halten das Arbeitsverhältnis formal aufrecht.
Abfindungen werden entweder fest definiert oder nach bestimmten Sätzen je Beschäftigungsjahr berechnet. Diese Kombination ermöglicht flexible Lösungen, die sowohl steuerliche als auch sozialversicherungsrechtliche Aspekte berücksichtigen. Besonders bei größeren Unternehmen kommen strukturierte Programme zum Einsatz, die feste Rechenmodelle und klare Entscheidungskriterien enthalten.

Wie sich die Höhe einer Abfindung bemisst

Die Berechnung orientiert sich häufig an Monatsgehältern pro Beschäftigungsjahr. Verschiedene Sätze haben sich etabliert.
Das untere Limit sind 0,5 Monatsgehälter pro Jahr, wie es in vielen Gerichtsentscheidungen und Sozialplänen zu finden ist. Ein Monatsgehalt pro Jahr gilt als marktüblich und stellt ein faires Angebot dar. Besonders attraktive Abfindungen liegen bei 1,5 bis maximal 1,8 Monatsgehältern pro Jahr. Konzerne wie SAP, Mercedes oder Bosch nutzen solche Modelle, um freiwillige Austritte zu fördern, häufig ergänzt durch sogenannte Sprinterprämien, die eine schnelle Entscheidung fördern und den Personalabbau beschleunigen sollen.

Weitere Einflussfaktoren sind die Position im Unternehmen, die Dauer der Beschäftigung, das Prozesskostenrisiko für den Arbeitgeber und die wirtschaftliche Situation. Bei leitenden Angestellten und außertariflichen Kräften können individuelle Verhandlungsparameter eine größere Rolle spielen. Unternehmen rechnen oftmals eine Business Case, indem verschiedene Szenarien (z.B. langer Prozess vor dem Arbeitsgericht oder schnelle Einigung) simuliert werden. Auch Arbeitnehmer sollten dies tun, um Ihren Verhandlungsspielraum zu bemessen.

Steuerliche Unterschiede und ihre Bedeutung

Abfindungen gelten als außerordentliche Einkünfte und können über § 34 EStG begünstigt werden. Voraussetzung ist eine einmalige Auszahlung in einem Kalenderjahr. Die Fünftelregelung verteilt den steuerpflichtigen Betrag rechnerisch auf fünf Jahre, reduziert den Progressionseffekt und führt zu einer niedrigeren Steuerlast.
Gehaltsfortzahlungen werden dagegen wie regulärer Arbeitslohn behandelt. Sie unterliegen der vollen Lohnsteuer und erhöhen durch die fortlaufende Auszahlung die Steuerprogression. Eine Begünstigung ist nicht möglich.
Die Wahl des Modells beeinflusst die Nettohöhe erheblich. Ein günstiger Auszahlungstermin kann die Steuerersparnis verstärken, insbesondere wenn im jeweiligen Jahr keine weiteren Einkünfte erzielt werden.

Sozialversicherung: unterschiedliche Folgen

Abfindungen sind sozialabgabenfrei. Das senkt die Gesamtbelastung, bedeutet jedoch fehlende Rentenpunkte und keinen laufenden Krankenversicherungsschutz. Dieser muss selbst organisiert werden. Bei gesetzlich Versicherten kann dies zu freiwilligen Beiträgen führen.
Gehaltsfortzahlungen spiegeln den laufenden Beschäftigungsstatus wider. Beiträge zur Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung laufen weiter. Das erhöht die soziale Absicherung und stabilisiert die Ansprüche. Für Personen mit langjähriger Beschäftigung oder kurz vor Renteneintritt kann dies ein entscheidender Vorteil sein.
Der Unterschied spielt insbesondere dann eine Rolle, wenn längere Übergangszeiten oder gesundheitliche Risiken bestehen.

Auswirkungen auf das Arbeitslosengeld

Bei einer Abfindung kann eine Sperrzeit auftreten, wenn der Arbeitnehmer die Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch seine Zustimmung mit verursacht. Eine weitere Komponente ist die Ruhezeit. Sie tritt ein, wenn die Abfindung wirtschaftlich eine nicht eingehaltene Kündigungsfrist ausgleicht. In dieser Phase ruht der Anspruch auf Arbeitslosengeld.
Bei einer Gehaltsfortzahlung endet das Arbeitsverhältnis häufig erst zu einem späteren Zeitpunkt. Dadurch verschiebt sich der Beginn des Arbeitslosengeldbezugs und das Risiko einer Sperrzeit sinkt. Auch die Bemessungsgrundlage bleibt durch die fortlaufenden Zahlungen stabil.
Die Dauer der Freistellung sowie deren arbeitsrechtliche Ausgestaltung beeinflussen daher direkt den ALG-I-Anspruch.

Beispielrechnungen die finanziellen Auswirkungen im direkten Vergleich

Die Unterschiede zwischen Abfindung und Gehaltsfortzahlung werden erst durch konkrete Berechnungen sichtbar. Je nach Gehaltsniveau verändern sich Steuer- und Sozialabgaben deutlich, was zu abweichenden Nettoergebnissen führt. Auch auf Rentenpunkte und Versicherungsschutz wirken sich die beiden Varianten unterschiedlich aus.

Für die nachstehenden Beispielrechnungen wird von einer einheitlichen Ausgangslage ausgegangen. Grundlage sind jeweils sechs Jahre Betriebszugehörigkeit und eine Abfindung in Höhe eines Monatsgehalts pro Beschäftigungsjahr. Dadurch ergeben sich nachvollziehbare Vergleichswerte, die typische Konstellationen in der Praxis abbilden. Die Berechnungen zeigen, wie sich Abfindung und Gehaltsfortzahlung bei unterschiedlichen Gehaltsniveaus finanziell unterscheiden.

Monatsgehalt: 2.500 €

Kriterium

Abfindung

Gehaltsfortzahlung (6 Monate)

Bruttobetrag

30.000 €

2.500 € × 6 = 15.000 €

Steuerlast (vereinfachtes Beispiel)

ca. 3.750 € (mit Fünftelregelung ca. 2.500 €)

ca. 4.500 €

Sozialabgaben

0 €

ca. 3.000 €

Nettobetrag

ca. 12.500 €

ca. 7.500 €

Rentenpunkte

keine

ca. 0,25 Punkte

Krankenversicherungsschutz

eigenständig zu regeln

bleibt bestehen

Monatsgehalt: 5.000 €

Kriterium

Abfindung

Gehaltsfortzahlung (6 Monate)

Bruttobetrag

15.000 €

5.000 € × 6 = 30.000 €

Steuerlast (vereinfachtes Beispiel)

ca. 7.500 € (mit Fünftelregelung ca. 5.000 €)

ca. 9.000 €

Sozialabgaben

0 €

ca. 6.000 €

Nettobetrag

ca. 25.000 €

ca. 15.000 €

Rentenpunkte

keine

ca. 0,5 Punkte

Krankenversicherungsschutz

eigenständig zu regeln

bleibt bestehen

 Monatsgehalt: 10.000 €

Kriterium

Abfindung

Gehaltsfortzahlung (6 Monate)

Bruttobetrag

60.000 €

10.000 € × 6 = 60.000 €

Steuerlast (vereinfachtes Beispiel)

ca. 24.000 € (mit Fünftelregelung ca. 16.000 €)

ca. 28.000 €

Sozialabgaben

0 €

Beitragsbemessungsgrenze erreicht, ca. 11.000 €

Nettobetrag

ca. 44.000 €

ca. 21.000 €

Rentenpunkte

keine

ca. 1 Punkt

Krankenversicherungsschutz

eigenständig zu regeln

bleibt bestehen

Wann welche Variante sinnvoll ist

Ob eine Abfindung oder eine Gehaltsfortzahlung vorteilhafter ist, hängt von der individuellen Situation ab. Die folgende Liste zeigt typische Faktoren, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten:

·       Absehbare Einkommenssituation im Auszahlungsjahr

·       Rentenrelevanz der fortlaufenden Beiträge

·       Bedeutung des Versicherungsschutzes

·       realistischer Zeitraum der beruflichen Neuorientierung

·       Gefahr einer Sperrzeit oder Ruhenszeit

·       Liquiditätsbedarf

Ein häufig unterschätzter Punkt ist der steuerliche Vorteil bei fehlenden weiteren Einkünften. Abfindungen entfalten die größte Wirkung, wenn das Auszahlungsjahr einkommensfrei bleibt, etwa bei Sabbaticals.

Unabhängig davon spielt auch die voraussichtliche Dauer der Jobsuche eine Rolle. Ein Richtwert lautet: Pro 10.000 € Jahresgehalt ist etwa ein Monat Suchzeit einzuplanen. Bei 120.000 € Jahresgehalt kann die Suche daher ein Jahr dauern, sodass eine Gehaltsfortzahlung aufgrund des fortlaufenden Versicherungsschutzes und der stabilen Einkünfte Vorteile bieten kann.

Bedeutung der individuellen Lebenssituation

Die Entscheidung betrifft finanzielle Stabilität, soziale Absicherung und zukünftige Beschäftigungsperspektiven. Beschäftigte mit hoher Steuerprogression profitieren regelmäßig von der begünstigten Besteuerung der Abfindung. Personen ohne Anschlussbeschäftigung benötigen hingegen eine kontinuierliche Einkommenssicherung und einen stabilen Versicherungsschutz.
Das Lebensalter spielt ebenfalls eine Rolle. Kurz vor Renteneintritt erhöhen zusätzliche Beitragsmonate die Altersrente. Flexibilität ist ein weiterer Faktor. Abfindungen ermöglichen einen direkten Übergang in Auszeiten oder berufliche Neuorientierungen, ohne an feste Vertragsfristen gebunden zu sein. Die optimale Lösung ergibt sich erst aus der Gesamtschau aller Kriterien.

Gesamtbewertung

Abfindungen bieten hohe Nettoauszahlungen, führen jedoch zu geringerer sozialer Absicherung. Gehaltsfortzahlungen sichern Rentenpunkte und Krankenversicherung, fallen netto aber geringer aus. Die Unterschiede in Steuer und Sozialversicherung sind klar und müssen je Einzelfall geprüft werden.
Die Wahl hängt von Einkommen, Lebenssituation, beruflichen Perspektiven und dem zeitlichen Ablauf des Ausscheidens ab. Ergebnisse unterscheiden sich häufig deutlich, selbst wenn die Ausgangswerte ähnlich erscheinen. Vor Abschluss eines Aufhebungsvertrags sollte daher stets eine individuelle Prüfung durch einen Steuerberater oder einen Fachanwalt für Arbeitsrecht erfolgen.

14.12.2025
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