Wie hoch ist das Gehalt eines Restaurantfachmanns (m/w)?
Die Tätigkeit als Restaurantfachmann oder Restaurantfachfrau gehört zu den wichtigsten der gastronomischen Branche. Hierbei handelt es sich um einen klassischen Ausbildungsberuf, der über die Aufgaben einer reinen Servierkraft hinausgeht. Dies spiegelt sich auch im Gehalt wider, wobei es große regionale Unterschiede und Abweichungen zwischen Frauen und Männern gibt. Diese sollen im Folgenden genauer aufgezeigt werden, ergänzt um die Aussichten auf Gehaltssteigerungen durch die richtige Fort- und Weiterbildung.
Als anerkannter Ausbildungsberuf mit dreijähriger Ausbildungszeit sind Einstiegsgehalt und Gehaltsaussichten für den Restaurantfachmann etwas attraktiver als in anderen Jobs der Branche. So liegt das Durchschnittsgehalt nach den Datensätzen von Steuerklassen.com aktuell bei knapp 1.750 Euro brutto im Monat, umgerechnet knapp 21.000 Euro jährlich. Das Einstiegsgehalt nach Abschluss der Ausbildung liegt je nach Arbeitgeber zwischen 1.400 und 1.800 Euro.
Nach einer unabhängigen Analyse im WSI-Lohnspiegel in Zusammenarbeit mit der Hans-Böckler-Stiftung im Jahr 2013 lag das Durchschnittsgehalt von Restaurantfachleuten bei 1.720 Euro. Die genannten Durchschnittswerte bringen nicht annähernd die große Gehaltsspanne herüber, die in der Branche herrscht und Größe, Lage und Art des Restaurants einfließen lässt. So gibt die Ausbildungsplattform Azubiyo Einnahmemöglichkeiten zwischen 1.400 und 2.200 Euro an und verweist neben den oben genannten Aspekten auch auf tarifliche Regelungen der einzelnen Bundesländer.
Gehaltstabelle: Monatliche Gehälter in Gastronomie und Hotellerie nach Funktion
Berufe Hotel- und Gaststätten | Mittelwert | 1. Quartil | Median | 3. Quartil |
---|---|---|---|---|
Oberkellner/in | 2.363 € | 1.675 € | 2.114 € | 2.448 € |
Angestellte/r am Empfang | 2.169 € | 1.654 € | 2.065 € | 2.490 € |
Reisebürokaufmann/frau | 2.229 € | 1.706 € | 1.922 € | 2.369 € |
Koch/Köchin | 2.125 € | 1.626 € | 2.099 € | 2.368 € |
Hotelfachmann/frau | 1.909 € | 1.684 € | 1.734 € | 2.061 € |
Zimmerfrau | 1.827 € | 1.620 € | 1.702 € | 1.786 € |
Restaurantfachmann/frau | 1.822 € | 1.696 € | 1.844 € | 2.019 € |
Hotel-und Gaststättengehilfe/in | 1.770 € | 1.645 € | 1.700 € | 1.994 € |
Kellner/in; Servierer/in | 1.721 € | 1.601 € | 1.840 € | 1.889 € |
Küchengehilfe/in | 1.663 € | 1.636 € | 1.859 € | 1.914 € |
Tabelle: Tarifliches Entgelt für einen Chef der Rang im Hotel- und Gastrogewerbe
Region | Monatslohn | Kommentar |
---|---|---|
Baden-Württemberg | 2.773 € | |
Baden-Württemberg | 2.814 € | |
Bayern | 2.574 € | |
Bayern | 2.626 € | |
Berlin | 2.458 € | |
Berlin | 2.532 € | |
Brandenburg | 2.192 € | |
Brandenburg | 2.268 € | |
Brandenburg | 2.340 € | |
Bremen | 2.456 € | |
Hamburg | 2.152 € | |
Hessen | 2.612 € | BG 7.1 |
Hessen | 2.757 € | BG 7.2 |
Mecklenburg-Vorpommern | 1.762 € | BG 5 |
Mecklenburg-Vorpommern | 1.836 € | BG 6 |
Niedersachsen | 2.507 € | |
Nordrhein-Westfalen | 2.407 € | |
Rheinland-Pfalz | 2.105 € | BG 4.1 im 1.+2. Beschäftigungsjahr |
Rheinland-Pfalz | 2.150 € | BG 4.2 ab dem 3. Beschäftigungsjahr |
Rheinland-Pfalz | 2.150 € | BG 4.1 im 1.+2. Beschäftigungsjahr |
Rheinland-Pfalz | 2.240 € | BG 4.2 ab dem 3. Beschäftigungsjahr |
Saarland | 2.476 € | |
Sachsen | 2.265 € | BG 8 |
Sachsen | 2.426 € | BG 9 |
Sachsen | 2.331 € | BG 8 |
Sachsen | 2.507 € | BG 9 |
Sachsen-Anhalt | 2.166 € | |
Sachsen-Anhalt | 2.195 € | |
Schleswig-Holstein | 2.214 € | |
Thüringen | 2.225 € | |
Ostfriesische Inseln | 2.371 € | |
Weser-Ems / Oldenburg | 2.243 € |
Wie wird das Gehalt durch Tarifverträge beeinflusst?
Der Verdienst von Hotelfachkräften und anderen Branchenangehörigen wird über den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA geregelt. Dieser ist die führende Kraft in den Tarifverhandlungen, wobei die Tarife ihre Gültigkeit für die einzelnen Bundesländer erhalten. Tariflich hat sich in der Branche nicht zuletzt durch die Einführung des Mindestlohns von 8,50 Euro pro Stunde einiges geändert. So wären Gehälter von monatlich 1.359 Euro, wie Sie in den letzten Jahren noch im DEHOGA-Tarifvertrag für Rheinland-Pfalz zu finden waren, nicht mehr möglich. Durch die tariflich übliche Bezugsgröße von 169 Arbeitsstunden im Monat würden heute nach Einführung des Mindestlohns wenigstens 1.436,50 Euro ausgezahlt. In aktuelle Tarifverträge anderer Bundesländer sind die Branchenentwicklungen bereits eingeflossen und sorgen für attraktivere Gehaltsaussichten. Beispielsweise sichert der Branchentarif in Nordrhein-Westfalen jeder Hotelfachkraft monatlich 1.856 Euro auf Basis von 169 Monatsarbeitsstunden zu. Die Bandbreite zwischen den einzelnen Bundesländern ist somit groß.
Gehaltstabelle: Höhe der Monatsentgelte für gewerbliche Arbeitnehmer/-innen und Angestellte nach DEHOGA
Übersicht | Beschreibung | Höhe Monatsentgelt | Gültigkeit |
---|---|---|---|
Unterste Entgeltgruppe | Arbeitnehmer/-in mit einfachen Tätigkeiten, die durch Anlernen erworben werden können | 1.656 € | ab 01.08.2019 |
Arbeitnehmer/-in mit Tätigkeiten, die geringe fachliche Kenntnisse und Fertigkeiten erfordern | 1.756 € | ab 01.08.2019 | |
Einstieg nach Ausbildung | Arbeitnehmer/-in mit Tätigkeiten und Voraussetzungen, die erweiterte Kenntnisse oder Fertigkeiten und längere Erfahrung hierin erfordern und in der Regel durch eine abgeschlossene Berufsausbildung und/oder Berufserfahrung verfügen, die im fachlich entsprechenden Tätigkeitsbereich erworben werden | 2.019 € | ab 01.08.2019 |
Arbeitnehmer/-in mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung ab dem 2. Jahr und mit mindestens 6-monatiger Tätigkeit in diesem Betrieb in dieser Abteilung | 2.107 € | ab 01.08.2019 | |
Höchste Entgeltgruppe | Leitende Führungskräfte, deren Aufgaben einen Überblick über betriebliche Zusammenhänge und selbständiges Disponieren im Rahmen der betrieblichen Gegebenheiten erfordern, und Spezialisten | 3.328 € | ab 01.08.2019 |
Führungskräfte, die über genaue Kenntnisse der gesamtbetrieblichen Zusammenhänge verfügen,ihre Tätigkeit selbständig erledigen und über entsprechende Kompetenzen verfügen, werden nach freier Vereinbarung bezahlt, mindestens | 3.476 € | ab 01.08.2019 |
Was wird in der Ausbildungszeit verdient?
Ähnlich breit gefächert wie das Einstiegsgehalt für ausgebildete Restaurantfachkräfte gestalten sich die Verdienstmöglichkeiten während der dreijährigen Ausbildungszeit. So gibt die Webseite Ausbildung.de folgende Staffelung für den Verdienst in der Ausbildung an, allerdings explizit für die Hotelfachfrau:
Gehaltstabelle: Ausbildungsvergütung nach DEHOGA
Ausbildungsjahr | ab dem 01.04.2019 | ab dem 01.04.2020 |
---|---|---|
1. Ausbildungsjahr | 770€ | 810€ |
2. Ausbildungsjahr | 855€ | 895€ |
3. Ausbildungsjahr | 1,015€ | 1,055€ |
Auch diese Einnahmen sind über die DEHOGA tariflich geregelt und spiegeln das spätere Gehaltsniveau im Beruf wider. In Nordrhein-Westfalen, wo ein vergleichsweise hohes Einstiegsgehalt nach der Ausbildung gezahlt wird, sind auch die Einnahmen während der Ausbildungsjahre attraktiver.
Die oben genannte Ausbildungsplattform Azubiyo bezieht sich bei den Gehaltsaussichten in der Ausbildungszeit auf das Bundesinstitut für Berufsausbildung (BIBB). Nach diesem wurde dem angehenden Restaurantfachmann bzw. der Restaurantfachfrau im Jahr 2014 durchschnittlich folgendes gezahlt:
Gehaltstabelle: Ausbildungsvergütung nach BIBB
Ausbildungsjahr | Verdienst |
---|---|
1. Ausbildungsjahr | 500-650 € |
2. Ausbildungsjahr | 550-700 € |
3. Ausbildungsjahr | 650-850 € |
Die Abweichungen zu obigen Zahlen ergeben sich durch die Anpassung von Tarifverträgen im Laufe der Jahre und der Tatsache, dass auch angehende Hotelfachmänner in die Auswertung eingeflossen sind.
Welchen Einfluss haben Arbeitgeber und Branche auf das Gehalt?
Neben der Region sind Arbeitgeber und Branche ein wesentlicher Gehaltsfaktor. Wie überall im Hotel- und Gaststättengewerbe darf ein höheres Gehalt in der oben genannten Bandbreite erwartet werden, wenn der Arbeitgeber eine größere Zahl an Angestellten beschäftigt. In Großstädten wird im Schnitt mehr gezahlt als in ländlichen Regionen. Außerdem herrscht in der Branche seit Jahrzehnten ein Nord-Süd-Gefälle vor. Im Süden Deutschlands darf deshalb mit einem etwas höheren Durchschnittsgehalt als in den nördlichen Bundesländern gerechnet werden.
Für den Einfluss der Branche gibt Azubiyo zwei Beispiele an. Im klassischen Arbeitsfeld des Hotel- und Gaststättengewerbes werden zwischen 1.400 und 2.000 Euro gezahlt. Für die seltenere Tätigkeit im Umfeld des Einzelhandels liegen die Gehaltsaussichten mit 1.500 bis 2.200 Euro etwas höher.
Welche Unterschiede ergeben sich für Männer und Frauen?
Die Unterschiede während der Ausbildungszeit wurden oben bereits dargestellt. Nach Ausbildung.com liegt das Einstiegsgehalt für weibliche Restaurantfachkräfte bei 1.470 bis 1.800 Euro. Im Groben sind die Einnahmen also mit männlichen Kollegen zu vergleichen, die konkrete Unterschiede zeigen sich im jeweiligen Betrieb. Auch die Einführung des Mindestlohns von 8,50 Euro pro Stunde hat wesentlich dazu beigetragen, das Frauen besser entlohnt werden.
Gibt es eine Zusatzeinnahme durch Trinkgeld?
Wie bei allen Jobs der Branche ist es üblich, bei gute Service ein Trinkgeld zu bezahlen. Für viele Arbeitskräfte ist dies die wesentliche Zusatzeinnahme, die das Gesamtgehalt auf 2.500 Euro brutto und mehr steigen lässt. Pauschal lässt sich nicht sagen, welche zusätzlichen Verdienstaussichten sich hierdurch ergeben, im Durchschnitt während 40 bis 70 Euro pro Abend gezahlt. Das Geld ist wie das reguläre Einkommen zu versteuern. Der genaue Umgang mit dem Trinkgeld ist ebenfalls tariflich geregelt, beispielsweise ob dieses anteilig an die Küchenkräfte ohne direkten Kundenkontakt weitergegeben werden muss.
Wie wirken sich Fort- und Weiterbildung auf das Gehalt aus?
Die Branche ermöglicht es, durch eine Vielzahl an Seminaren und Fortbildungen die eigenen Fähigkeiten und mit ihnen die Gehaltsaussichten zu steigern. So sorgen einige Seminare und wenige Jahre Berufserfahrung oftmals schon für ein Gehalt von 2.200 Euro zuzüglich Trinkgeld. Mit einer Fortbildung zum Fachwirt im Gastgewerbe sind sogar Gehaltseinnahmen von 2.800 Euro brutto monatlich möglich.
Was ist Ihr Marktwert?
Pauschale Aussagen zum individuellen Gehalt bleiben schwer, denn neben persönlicher Qualifikation, Erfahrung und Aufgabe/Verantwortung spielen auch die Größe, die Branche und die Region des Arbeitgebers eine wichtige Rolle. Um diese Parameter zu berücksichtigen, haben wir einen Gehaltsrechner entwickelt, mit dem Sie sich kostenlos Ihre individuelle Gehaltsanalyse erstellen können. Sie erhalten im Anschluss sofort eine E-Mail mit dem Link zu Ihrer PDF-Broschüre mit individueller Auswertung, Vergleichswerten aus unserer Datenbank und Tipps rund um das Thema Gehalt.
Unsere Gehaltsangaben basieren auf einer der größten Gehaltsdatenbanken für die DACH-Region. Die Daten werden durch mehrere tausend Nutzerangaben pro Monat in unserem eigenen kostenlosen Gehaltscheck und durch unser Kooperationspartnernetzwerk (z.B. Hays, Perm4, Jobware) aktualisiert.
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Wieviel Brutto mit 56 Jahre im Cafe als Oberkellner. 40 Jahre Berufserfahrung.
Hallo, rechnen Sie mit ca. 2.500 € – max. 2.800 € Monatsbruttogehalt. Je nach Situation/Verhandlungsposition/Region können es aber auch nur 2.000 € sein.