Gehaltsnews
Veröffentlicht am 20.04.2012 in Presseveröffentlichungen
0 KommentareDer akademische Nachwuchs ist bei den Unternehmen gefragt. Das lässt die Berufseinsteiger mutiger werden – auch und gerade bei den Gehaltsverhandlungen. Wie viel junge Spezialisten und Fachkräfte derzeit fordern können:
Wie viel Geld ist angemessen für einen qualifizierten Job? Trotz immer stärkerer Fokussierung auf Work-Life-Balance, intellektuelle Herausforderung und gutes Betriebsklima bleibt das eine wichtige Frage, wenn Absolventen ins Berufsleben starten. Inklusive Prämien oder finanziellen Nebenleistungen können Berufseinsteiger derzeit ein Brutto-Jahresgehalt von durchschnittlich 40.825 Euro fordern, fand der Karriere-Dienstleister Alma Mater bei einer Umfrage unter 1000 Arbeitgebern heraus. Unterschiede gibt es natürlich je nach Branche, Funktion, Abschluss und Region. So verdienten Trainees in der Medienbranche teilweise nur 6000 Euro, Anfänger in der Chemie- und Pharmaindustrie dagegen bis zu 75.000 Euro.
Die durchschnittlichen Einstiegsgehälter sind in allen Regionen gestiegen, aber nicht in allen Branchen
Am höchsten liegen die Verdienstchancen der Studie zufolge, wenn junge Leute nach dem Studium in der Fertigung oder in Forschung und Entwicklung einsteigen. Hier liegen die Einstiegsgehälter im Schnitt bei 43- bis 44.000 Euro im Jahr. Als Trainee liegen die Gehälter eher um die 40.000 Euro. Und: Größe zählt! Zumindest beim Arbeitgeber. Denn je mehr Mitarbeiter ein Unternehmen beschäftigt, umso besser bezahlt er. Die Durchschnitts-Jahresgehälter bei Firmen mit bis zu zehn Mitarbeitern bewegen sich um die 36.000 Euro im Jahr. Bei Konzernen mit mehr als 5000 Beschäftigten sind es immerhin 8000 Euro mehr – ein Plus von 20 Prozent.
Die Studie rät dennoch, auch kleinere Firmen in die engere Wahl für die Bewerbung zu ziehen. Hier sind die Chancen der beruflichen Entwicklung deutlich größer. Mittelständler böten häufig bessere Möglichkeiten, umfassende Berufserfahrungen zu sammeln und unterschiedliche Tätigkeitsfelder zu erkunden. Ein Plus für die karriere heißt es. “Diese Erfahrungen können im späteren Berufsleben – zum Beispiel beim Aufstieg in Führungspositionen – Gold wert sein”. Die Alma-Mater-Experten verweisen zudem auf kurze Entscheidungswege, direkte Kommunikation mit Vorgesetzten und Kollegen, ständigen Austausch und die Chance, Problemlösungskompetenz sowie weitere Soft Skills zu entwickeln. Insgesamt böten sich in kleineren Firmen mehr Gestaltungsmöglichkeiten und größere Flexibilität.
Autobranche: Top, Tourismus: Flop
Gute Verdienstmöglichkeiten offeriert weiterhin die Fahrzeugbranche, die bereits seit Jahren das Einstiegsgehälter-Ranking anführt. Auch im Maschinenbau und in der Elektrotechnik wird der Berufsstart ordentlich vergütet. Mit deutlich weniger Geld müssen sich dagegen Angestellte in der Tourismusbranche, dem öffentlichen Dienst und den Medien zufrieden geben. Die Spanne zwischen den einzelnen Branchen ist mit 46.000 Euro bis 27.000 Euro inzwischen recht groß, so die Studie. Im Vergleich zum Vorjahr legten die stark zahlenden Branchen noch mal was drauf, bei den weniger gut zahlenden Branchen sanken die Durchschnittsgehälter zum Teil deutlich.
Auffällig bleibt auch die Zahlungsbereitschaft der Firmen für gute Absolventen in bestimmten Regionen. So verdienen junge Fachkräfte in Niedersachen, Schleswig-Holstein, Bayern oder Baden-Württemberg (durchschnittlich jeweils über 42.000 Euro) beim Berufseinstieg mehr als in Bremen, Mecklenburg-Vorpommern oder Hamburg (im Schnitt unter 40.500 Euro pro Jahr). Auffällig: Ein Nord-Süd-Gefälle ist nicht wirklich feststellbar. Auf den hinteren Rängen tummeln sich jedoch die östlichen Bundesländer und die Stadtstaaten. Jedoch sind überall die Einstiegsgehälter verglichen mit dem Vorjahr gestiegen. Ratsam ist jedoch, bei einer Firma anzuheuern, die der Tarifbindung unterliegt – die Gehälter sind im Schnitt mehrere Tausend Euro höher als in Unternehmen, die nicht an einen Tarifvertrag gebunden sind.
Mit Master oder Diplom besser dran
Entscheidend fürs Gehalt ist zudem der Abschluss. Grundsätzlich gilt: Master starten besser vergütet ins Berufsleben als Bachelors. Bis zu 3000 Euro kann der Unterschied betragen. Besonders die Südländer bezahlen den Master außerordentlich gut. Zum Teil werden die Berufseinsteiger mit Master jedoch von Diplom-Absolventen noch übertrumpft. Wer eine Großstadt für den Jobstart sucht, könnte Wiesbaden den Vorrang geben. Hier wird unter den Städten am besten für einen Bachelor gezahlt. Auch bei Master und Diplom liegt die Stadt vorn. Braunschweig, Nürnberg und Wolfsburg zeigen vergleichbare Charakteristika. München und Stuttgart landen dagegen nur im Mittelfeld. Und in Mainz ist man noch deutlich weniger geneigt, einen der drei Abschlüsse ähnlich gut zu bezahlen wie in den Metropolen.
Praktika werden nach der diesjährigen Auswertung im Schnitt mit 605 Euro im Monat vergolten. Abschlussarbeiten bei Firmen bringen rund 675 Euro brutto pro Monat ein. Das ist weniger als im Vorjahr. Zum Teil verzichten Unternehmen auch ganz auf eine Vergütung von Praktika oder Abschlussarbeiten. Immerhin bleibt für alle Studenten ein Hoffnungsstreif: Nur zwei Prozent der befragten Arbeitgeber sagen, sie rechnen für die kommenden Jahre mit sinkendem Personalbedarf, drei Prozent stellt gar nicht ein. Die anderen setzen fest auf die kommende Absolventengeneration.
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